Was hat sich während der Pandemie geändert?

Was hat sich während der Pandemie geändert?

Die Coronavirus-Pandemie hat die Deutschen an ein in Deutschland beliebtes Hobby erinnert – die Gartenarbeit. Und viele gingen in den Garten. Auch diejenigen, die keine Sommerresidenz haben …

Entspannen Sie im Garten

Ob es sich um einen angelegten Balkon, ein gepflegtes (und sogar vernachlässigtes) Gartengrundstück oder ein gewöhnliches Blumenbeet vor einem Wohnhaus handelt, plötzlich wollten alle mit der Natur allein sein. In Krisenzeiten scheint die Sehnsucht nach Grün, nach Natur deutlich gestiegen zu sein, so der Autor des Gartenblogs Hauptstadtgarten.de, einer beliebten Plattform für den Austausch von Erfahrungen, Ideen und Innovationen.

Für diejenigen mit einem Garten ist es viel einfacher, die mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen zu überstehen, zitierte die Historikerin Anke Schmitz aus Offenbach die Rezensionen der Leser seines Blogs. So schrieben Connie und Malta, Eltern von drei Kindern, dass sie erst jetzt endlich begriffen haben, was für ein Glück es ist, ein Gartengrundstück zu haben, das tatsächlich seit ein paar Jahren in ihrem Besitz ist. Und Andreas aus Bochum versichert, dass die Pflege der Betten, auch in einem öffentlichen Stadtgarten, für ihn ein echtes Ventil ist, eine Möglichkeit, aus der „Isolierhaube“ zu entkommen und (natürlich auf Distanz!) mit den Nachbarn zu kommunizieren.

Statussymbol und … Ergotherapie

350 Quadratmeter – das ist die Fläche des Gartens, Therapeut Andreas Niepel aus Hattingen. Früher war es fast notwendig, Entschuldigungen für die Leidenschaft für den Garten zu finden, aber jetzt wurde es plötzlich sogar zu einer Art Statussymbol, der Ursache für universellen Neid, betont ein Therapeut, der auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation arbeitet. Er ist spezialisiert auf Gartentherapie.

„Wir sind alle Kinder der Natur, die von Natur aus von ihren Ursprüngen angezogen werden“, sagt Andreas Nipel. In solch instabilen Zeiten wie während der Quarantäne wird die Unmöglichkeit einer ungehinderten Kommunikation mit der Natur von den Menschen besonders hart wahrgenommen, erklärt er. Seine Erfahrung zeigt, dass die Menschen in Krisenzeiten meist nicht in die Kirche, sondern in den Schoß der Natur eilen: Anscheinend kann man dort viel schneller Ruhe finden, ein Gefühl der Ruhe erfahren, betont Andreas Nipel.

Der beste Ort, an dem man sich jetzt während der Pandemie richtig wohlfühlen kann, ist ein Gartenbereich, sagt Stefan Grundei, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Gartenfreunde. Ihm zufolge hat sich die Nachfrage nach der Vermietung von Ferienhäusern (in Deutschland heißen sie „Schrebergarten“ – Schrebergarten) seit Einführung der Quarantänebeschränkungen verdoppelt, in Großstädten – in Berlin, Hamburg oder München – fast vervierfacht.