Garten- und Gartenbautrend

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Garten- und Gartenbautrend

Vor 150 Jahren tauchte der erste Schrebergarten auf – kleine Gärten und Gemüsegärten am Rande von Städten. Heute entdecken immer mehr Menschen das Urban Gardening.

Der erste Schrebergarten erschien vor 150 Jahren in Leipzig. Diese Initiative verdankt ihren Namen Moritz Schreber. Während der Industrialisierungsjahre drängte der Leipziger Arzt auf Ökologisierungsmaßnahmen, um die Gesundheit der Kinder in der Stadt zu verbessern. Vor einiger Zeit galten kleine Gärten und Streuobstwiesen am Stadtrand (die man zu einem sehr niedrigen Preis kaufen oder mieten konnte) als etwas “Bourgeois”. In jüngster Zeit hat sich jedoch der weltweite Trend zum urbanen Gartenbau durchgesetzt, der die deutschen Gärtner erreicht hat, die sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen haben. Statistiken zeigen, dass sich immer mehr deutsche Familien und Jugendliche um ihr Stück Land kümmern. Sie wollen sich körperlich betätigen, gesund essen und betrachten ihre Arbeit im Garten daher als eine Art Erholung von der täglichen Arbeit. In Großstädten führten sie sogar ganze Wartelisten für den eigenen Garten. In Deutschland gibt es rund 15.000 Gärtnergewerkschaften mit fast 1 Million Mitgliedern.
Kollektiver Gartentrend

Wenn Sie gerne Obstbäume pflegen, in den Gartenbeeten graben und die Früchte Ihrer Arbeit ernten, müssen Sie keiner Gärtnervereinigung beitreten. Urban Gardening ist ein Sammelbegriff, der mittlerweile mit einem neuen Trend verbunden wird. Am Rande vieler Städte sind bereits Obst- und Gemüsegärten entstanden, in denen jeder sein eigenes Land pachten und nach eigenen Vorstellungen bewirtschaften kann. Darüber hinaus vereinen sich die Bewohner von Stadtblöcken und ordnen ihre kollektiven Gemüsegärten auf zuvor leeren Gebieten an. Das bekannteste Beispiel ist das Allmende-Kontor am ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin. Ein weiteres erwähnenswertes Phänomen ist die sogenannte Guerilla-Gartenarbeit. Es geht um die Tatsache, dass Umweltaktivisten (normalerweise nachts) Pflanzen an öffentlichen Orten und in verlassenen städtischen Gebieten pflanzen oder sogenannte “Samenbomben” auf die Trennlinien der Autobahn werfen. Natürlich sind diese Aktionen im Allgemeinen illegal, aber Aktivisten rechtfertigen sich damit, dass sie den Städten die Natur zurückgeben wollen, und daher ergreift die Stadtverwaltung in der Regel keine prohibitiven Maßnahmen.

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